Träume – wozu?

Sind Träume wirklich nützlich? Was hilft es, wenn ich lerne, Träume zu verstehen?

Solche Fragen sind normal, weil wir vielleicht keinen Zugang mehr haben zu den verschiedenen Arten von Gottes Reden. Heute schreibe ich über ein krasses Beispiel, wie Träume sogar lebensrettend sein können.

Charity Virkler Kayembe erzählt in ihrem Buch davon: Einer ihrer Studenten, Danny, vertiefte sich mit grossem Interesse und Eifer darin, Gottes Reden im Alltag hören und verstehen zu lernen. Er übte sich darin, seine Träume zu interpretieren, ihre Bedeutung für sein Leben zu verstehen und auch danach zu handeln. Dabei erlebte er ganz direkte Hilfe und Bewahrung vor unangenehmen Ereignissen.

Am 10. September 2001 hatte er Visionen von Flugzeugen, die in Gebäude flogen und in ein Feld. Er konnte aber nichts damit anfangen. Am nächsten Tag verfolgte die ganze Welt schockiert die Ereignisse um 9/11 in den USA, wo zwei Flugzeuge in die World Trade Towers flogen und eines bei Shanksville in ein Feld. Danny realisierte, dass er genau diese Ereignisse im Voraus gesehen hatte.

Jahre später hatte er einen Traum, in welchem ein Flugzeug explodierte und unzählige Weihnachtsgeschenke verstreute. Das Flugzeug sollte in Detroit landen, kam aber nicht an. Danny erwachte und weckte sofort seine Frau, um gemeinsam für diese Situation zu beten. Sie baten um Schutz für das Flugzeug und alle Passagiere, um sichere Landung am Bestimmungsort und um Gottes Gegenwart in der Situation.

Am nächsten Tag erfuhren sie in den Nachrichten von der Festnahme eines islamistischen Terroristen. Er hatte versucht, in einem Flug nach Detroit eine in seiner Unterwäsche versteckte Sprengladung zu zünden. Im Internet findet man ihn als „Unterhosenbomber“. Die Ladung ging nicht richtig los, sondern begann nur zu brennen, so dass der Mann von Passagieren und Crewmitgliedern überwältigt werden konnte. Dies geschah kurz vor der Landung in Detroit am 25.12., dem Weihnachtstag des Jahres 2009.

Das ist ein eindrückliches Beispiel von Gottes Reden, mit dem er Menschen in sein Wirken einbeziehen möchte. Er will uns helfen. Darum sucht er solche, die sein Reden, auch das durch Träume, verstehen lernen.

Auch wenn unsere Träume nicht so spektakulär sind und uns vielleicht „nur“ eine kleine Ermutigung oder einen Hinweis für unseren Alltag geben – auch Danny hat einmal klein angefangen …

 

 

 

 

Es war ein Traum

Ungeahntes einfach leben.
Schmetterlingen gleich entschweben.
Über Wälder, über Hügel
fliegen – leicht und ohne Flügel.
Über Wolkenbrücken gehen,
in den goldnen Himmel sehen –
schön, so schön, ich fass es kaum.
Und erwach – es war ein Traum!

Fallen tief und ohne Ende,
dann kommt unverhofft die Wende.
Höchste Gipfel leicht erklimmen,
In den tiefsten Meeren schwimmen,
unter Wasser atmend gleiten.
Oben hoch auf Seilen schreiten,
schaukeln auf dem höchsten Baum.
Ich erwach – es war ein Traum!

Gottes Reden, Gottes Liebe
kommt von seinem Herz zu mir.
Kommt als eine Bildersprache,
Himmelsbrief von dort nach hier.
Fliesst wie über eine Brücke,
überwindet Zeit und Raum,
Nacht für Nacht aus Gottes Reichtum
in mein Herz – mit jedem Traum!

C.H.

Träume sind – Schäume?

Den Spruch im Titel kennen wohl die meisten von uns. Stimmt er? Sind Träume wirklich nur Schäume, das heisst kurzlebig und schnell zerplatzt? Wie die wunderschöne weisse Pracht im Kinderbad, mit der wir uns fröhlich vergnügten oder in der wir uns wohlig räkelten, bevor sie viel zu schnell vergangen war. Nach meiner Erfahrung ist diese Einstellung verbreitet. Unsere Kultur hat uns dahin geprägt, Träume als unbedeutend abzutun oder bestenfalls als notwendige Verarbeitung von erlebten Ereignissen.

Da ist diese junge Familie. Sie ist mit ihrem ersten Kind in einer fremden Stadt. In einer Nacht hat der Mann einen sehr lebendigen Traum. Darauf hin verlässt er mit seiner Familie sofort den Ort. Im Traum erhält er nämlich eine Warnung, dass das Kind hier in grosser Lebensgefahr ist. Im Traum! Welcher vernünftige Mensch packt auf einen einzigen Traum hin sofort seine Sachen und reist mit seiner Familie fort?

Wir kennen die Geschichte. Regelmässig wird sie an Weihnachten erzählt. Das Kind ist Jesus, der Mann ist Josef, sein Pflegevater. Und das erstaunliche am Ganzen ist, dass Gott das Leben seines Sohnes davon abhängig macht, ob ein Mann Träume versteht, sie ernst nimmt und dann noch ohne Zögern danach handelt.

Wie hier eindrücklich gezeigt, sind Träume ein wichtiges, legitimes und starkes Kommunikationsmittel von Gott mit uns. Was wäre passiert, hätte Josef diese Sprache nicht verstanden, sie als „Träume sind Schäume“ eingeordnet und damit ignoriert? Sicher hätte Gott noch weitere Möglichkeiten gefunden, seinen Sohn aus der Gefahr zu retten. Und doch ist es ganz offensichtlich entscheidend für unser Alltagsleben, jede Art von Gottes Reden kennenzulernen.

Ich dachte früher, die Bewahrung von Jesus als Baby sei halt besonders wichtig gewesen, darum habe Gott auch dieses ganz spezielle Kommunikationsmittel gebraucht. Wie ich aber in der Bibel sehe, waren Träume eine häufige Form des Redens von Gott. Auch da dachte ich, für das Bestehen von Gottes Volk sei es entscheidend gewesen, ganz besondere Führungen zu bekommen.

Inzwischen sehe ich das ganz anders. Beispielsweise finden sich in der neueren Zeit sehr eindrückliche Berichte davon, wie Menschen durch Träume Entdeckungen machten, Erfindungen durch Träume erst so richtig bahnbrechend wurden, Lieder oder bekannte Musik im Traum gehört wurden etc. Im Internet finden sich solche eindrücklichen Erlebnisse. Ich nenne hier zwei Beispiele aus dem Buch von Charity Virkler Kayembe (CVK): Elias Howe, der Erfinder der modernen Nähmaschine, bekam im Traum die entscheidende Idee für ein scheinbar unlösbares Problem (CVK S. 167). Und die runde Form des Benzol-Moleküls wurde durch den deutschen Chemiker F. A. Kekulé in einem Traum entdeckt (CVK S. 168). Ich finde es sehr spannend, anhand von so eindrücklichen Beispielen die Dimensionen von Gottes Reden durch Träume zu entdecken.

Träume kennenlernen als eine Art von Gottes Reden, eine Sprache, die man lernen kann – das macht mich „gluschtig“, wie man bei uns sagt, macht Lust darauf, solches auch zu erleben. Deshalb bin ich jeden Morgen darauf aus, mich an meine Träume zu erinnern. Dann schreibe ich sie auf und frage nach ihrer Bedeutung. Darüber mehr im nächsten Beitrag …