Mein Mann und ich waren im oberen Geschoss unseres Hauses. Ich realisierte, dass in einer der unteren Etagen etwas nicht in Ordnung war. Irgend jemand war dort eingedrungen und bedrohte uns. Ich hatte Angst und überlegte, was zu tun sei. Plötzlich merkte ich, dass mein Mann nicht mehr im Zimmer war. „Er wird doch nicht etwa …!“ – und schon rief ich ihn beim Namen. Keine Antwort. Ich rief weiter seinen Namen, rannte ins Treppenhaus und schaute übers Geländer hinunter. Da sah ich ihn gerade noch, bevor er weiter unten aus meinem Blickfeld verschwand. Wieder rief ich und er blieb stehen und schaute zu mir herauf. Wir sahen uns einen Moment lang in die Augen und ich dachte: Sehe ich ihn wohl zum letzten Mal?
Ich erwachte aus diesem sehr lebendigen Traum und fragte mich, was das wohl bedeute. Damit komme ich zum eigentlichen Grund meines Blogs:
Wie kann ich meine Träume verstehen und was haben sie für einen Nutzen in meinem Alltag?
Früher hätte ich gedacht, das sei doch ein seltsamer Traum. Oder ich hätte mich gar um meinen Mann gesorgt mit dem Gedanken, ob ihm nächstens etwas Schlimmes zustossen werde. Und jetzt? Jetzt war ich hell begeistert und sehr erfreut!
Nachdem ich nämlich meinen Traum wie gelernt entschlüsselt hatte, realisierte ich, dass die Deutung eine sehr ermutigende Zusage Gottes für mich persönlich war. Damit komme ich zu einem der ersten Schlüssel für das Verstehen unserer Träume:
Was passiert gerade in unserem Leben, was beschäftigt uns, wo sind wir dran?
Da hinein reden die Träume, weil Gott sich um uns kümmert und uns im Alltag helfen will. Und was war in meinem Alltag los?
Am Vortag war ich auf dem Eis ausgerutscht und heftig mit dem Kopf aufgeschlagen. Beim Aufstehen tat mir alles weh, und besonders der Kopf brummte. Ich legte mich dann zuhause hin. Mit der Zeit klangen die Schmerzen ab und auch das leichte Schwindelgefühl besserte sich. Abends fand ich, es gehe mir gut. Beim Einschlafen aber schoss plötzlich ein Gedanke durch meinen Kopf: Bei einem unserer Schwiegersöhne hatte sich nämlich längere Zeit nach einem Sturz eine schlimme Hirnblutung entwickelt. Er musste dann operiert werden. Und mit diesem Gedanken war sie da: die Angst. Was passiert da im Verborgenen, im „Untergrund“ meines Kopfes, ohne dass ich es bemerke? Ich brachte den Gedanken und die Angst dann Gott im Gebet und schlief ein. Und seine Antwort war dieser Traum.
Ich verstand, dass Gott sich um meine Ängste kümmert und darum, dass ich mich bedroht fühlte. Ich realisierte aber auch, dass ich im tiefsten Herzen unsicher war, wer stärker ist, Gott oder das Undefinierbare, das da im Verborgenen vielleicht geschah. Das waren meine Gefühle, als ich im Traum meinem Mann in die Augen sah. Und er? Er sah mich furchtlos, völlig sicher und ruhig an.
Mir wurde klar, dass mein Mann symbolisch für Jesus stand. Und da hat es mich ganz stark berührt: Jesus, Gottes Sohn, ist schon in die untersten Orte hinabgestiegen und hat dort einen für alle Zeit gültigen Sieg errungen. Das, was wir in diesen Tagen feiern – heute ist Karfreitag – ist so real!
Als ich meine innersten Zweifel realisierte, konnte ich mich gegen sie entscheiden. Ich gab alles nochmals ganz bewusst Gott ab und sprach ihm mein Vertrauen aus. Und jedesmal, wenn nachher ein Gedanke an eine mögliche Gefahr für meinen Kopf kam, war der Traum da und mit ihm grosse Freude und der tiefe Friede, dass alles gut ist.
Träume sind faszinierend und ermutigend! Im nächsten Beitrag mehr über die Schlüssel zu unseren Träumen.
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