Um eine Sprache lernen zu können, muss man erst deren ABC oder Grundlagen kennen. Für die Traumsprache trifft das auch zu. Es gibt verschiedene Schlüssel, die uns das Verständnis für diese ganz besondere Sprache aufschliessen.

In ihrem Buch „Höre Gott durch deine Träume“ braucht Charity Virkler Kayembe den Begriff Traumschlüssel, und auch ich möchte ihn in meinem Blog verwenden. Im letzten Beitrag habe ich einen davon erwähnt. Das war die Frage: Was passiert gerade in unserem Leben, was beschäftigt uns, wo sind wir dran?

Ein weiterer ist dieser: Personen, Tiere und Dinge in unsern Träumen sind symbolisch zu verstehen. Ein sehr wichtiger Aspekt dabei: Die Symbole sind persönlich und kommen aus dem Leben und Alltag der Träumenden. Also stelle ich die Frage: Was bedeutet dieses Symbol für mich? Deshalb ist es kaum sinnvoll, die Bedeutung in Traumbüchern oder -lexika zu suchen. Wenn überhaupt, können sie höchstens ergänzende Hinweise geben.

Ich habe geschrieben, dass mein Mann im Traum von der Gefahr im Untergrund das Symbol für Jesus war. Wie kam ich darauf?

Da in den meisten Träumen eine Person nicht für die Person selbst steht, musste ich herausfinden für wen. Es war nicht mein erster Traum, in dem mein Mann das Bild für Gott oder Jesus war. So kam mir diese Erklärungsmöglichkeit sofort in den Sinn. Mein Mann war in meinem Bewusstsein im gleichen Raum wie ich, aber ich sah ihn nicht. So ist es auch mit Gott. Er ist da, auch wenn wir ihn nicht sehen.

Der Ausdruck im Gesicht meines Mannes, als ich ihn auf der Treppe sah, war völlig entspannt, ohne eine Spur von Angst oder Unsicherheit. So ist Gott. Sein Sohn Jesus Christus hat den Sieg über alles Böse und jede Bedrohung erkämpft. Er fürchtet absolut nichts mehr. Das sah ich im Traum, und es ermutigte mich sehr.

Weitere Symbole:
Das Haus stand für mein Leben. Es hatte verschiedene Stockwerke, also verschiedene Ebenen, wie auch der Mensch: der sichtbare Körper, dann das, was wir von aussen nicht sehen, Organe etc., der psychische/seelische und der geistliche Bereich.
Das Untergeschoss war etwas, in das ich von der oberen Etage aus nicht hineinschauen konnte. Das ist bezüglich meines „Innenlebens“ der Fall. Ich sehe nicht, was im Innern meines Körpers vor sich geht. Ich kann es je nachdem spüren.
Die Gefahr im Untergrund sprach die in meinem Denken aktuell mögliche Gefahr einer Blutung im Kopf an.
Mein Mann ging allein die Treppe hinunter: Jesus ist gemäss der Bibel allein in die untersten Orte, ins Totenreich, gegangen und hat dort alles Böse besiegt.
Meine Frage, ob ich ihn je wiedersehen werde, zeigte meine verborgenen Zweifel an Gottes Sieg in meiner Situation.

So verstand ich den Traum als hilfreiche Botschaft von Gott an mein beunruhigtes Herz. Hätte ich die Symbolbilder nicht entschlüsseln können, wäre der Traum für mich unklar geblieben mit dem undefinierbaren Empfinden einer drohenden Gefahr. Ich hätte ihn vielleicht auch beiseite geschoben und ignoriert.

Nochmals: Symbole stehen für etwas. Wenn ich von Personen träume, schaue ich oft zuerst, welches die Bedeutung ihres Namens ist oder ihre Hauptcharakteristik, was für einen Beruf sie haben etc. Bei Tieren frage ich, was ich für eine Beziehung zu ihnen habe oder was für Erlebnisse mit ihnen mich prägten. Kommen Dinge vor, können deren Namen, Farben, Formen oder Verwendungsmöglichkeiten ein entscheidender Faktor für das Verständnis des Traums sein.

Im nächsten Beitrag stelle ich weitere wichtige Traumschlüssel vor.